Trotz hoher Nachfrage fallen die Preise von für die E-Auto-Produktion benötigten Rohstoffen wie Cobalt, Lithium und Graphit. Laut einem Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) steigerten vor allem Länder wie China, Indonesien und die Demokratische Republik Kongo ihre Produktion deutlich. China habe sein Angebot an Graphit und seltenen Erden erhöht, aus
Indonesien käme mehr Nickel und aus dem Kongo mehr Cobalt.
„Der durchschnittliche Marktanteil der drei führenden Bergbauländer bei den wichtigsten Energie-Mineralien ist von 73 Prozent im Jahr 2020 auf 77 Prozent im Jahr 2024 gestiegen“, teilte die IEA mit.
Marktkonzentration führt zu Krisenanfälligkeit
Experten der IEA warnen vor der starken Konzentration auf dem Markt, die im Falle von Krisen wie technischen Störungen, Wetterereignissen oder Handelsbarrieren auch erhebliche Konsequenzen für Abnehmer hierzulande haben könne. In einem Szenario für 2035 berechnet die IRA, dass etwa die Hälfte der Nachfrage ungedeckt bliebe, wenn der wichtigste Lieferant eines Rohstoffs ausfiele. Das könnte auch auf dem deutschen Markt zu starken Preissprüngen für E-Auto-Batterien führen.
Im Gegensatz zu den anderen Rohstoffen komme Lithium auch aus aufstrebenden Produktionsländern wie Argentinien oder Simbabwe. Die Lithiumpreise waren der IEA zufolge zwischen 2021 und 2022 etwa um das Achtfache gestiegen, sind seit 2023 dann jedoch um über 80 Prozent zurückgegangen.
WWF spricht von negativen Folgen für Natur und Umwelt
Rohstoff- und Bergbauexperte Tobias Kind-Rieper von der Umweltschutzorganisation WWF betont die Zerstörung der Natur, die mit der hochgefahrenen Produktion im Kongo und Indonesien einhergehe, und fordert die EU auf, mehr für den Umweltschutz zu tun. Schon jetzt lägen vier von fünf Bergbauprojekten in oder in der Nähe von Naturschutzgebieten.