Borussia Dortmund hat es geschafft: Dank Niko Kovac sichert sich der BVB die Teilnahme an der Champions League. Das schien vor wenigen Wochen noch undenkbar, entsprechend euphorisch wird der Trainer nun gelobt – von Fans, Spielern und seinem Boss.
Borussia Dortmund hat tatsächlich geschafft, was kaum noch jemand für möglich hielt. Die Mannschaft schließt nach dem 3:0 (1:0) über Holstein Kiel am letzten Spieltag die Saison auf Rang vier ab und wird kommende Spielzeit in der Champions League antreten, zum elften Mal in Folge.
Möglich gemacht hat dies vor allem Trainer Niko Kovac, der nach dem Abpfiff vom scheidenden Klubchef Hans-Joachim Watzke vor Glück in den Arm genommen wurde. Watzkes Nachfolger Lars Ricken bemühte danach Superlative. Die anderen BVB-Trainer mögen es ihm verzeihen, sagte er, aber: „Das war eine der größten Trainerleistungen in der Geschichte von Borussia Dortmund.“
Kovac hatte die Mannschaft Anfang Februar auf Tabellenplatz elf übernommen. Zuvor hatte sich der Klub vom glücklosen Nuri Sahin getrennt. Schon die Teilnahme an der Europa League galt zu diesem Zeitpunkt als eher unwahrscheinlich, aber Kovac schaffte mehr als das. „Diese Mannschaft brauchte jemanden, der Zug reinbringt“, sagte Sky-Experte Dietmar Hamann am Samstag: „Und so einer ist Kovac.“
Kovac, der mit dem BVB aus den vergangen acht Spielen 22 von 24 möglichen Punkten geholt hatte, wurde auch von den Zuschauern mit Sprechchören gefeiert. Er gab das Lob an seine Mannschaft weiter, sagte: „Die Jungs haben in den vergangenen Wochen sensationelles geleistet. In diesem Klub ist eine verdammt hohe Energie drin.“ Die Frage, ob sich das wie ein gewonnener Titel anfühle, verneinte der gebürtige Berliner: „Es ist ein Erfolg, aber wir müssen jetzt nicht feiern, wir sind nur Vierter geworden.“
Spieler freuen sich über mehr Disziplin unter Kovac
Genau dieser vierte Platz bedeutet aber den Zugang zur Millionen-Liga der Uefa und damit sehr viel größere Planungssicherheit. Das ist auch Kovac bewusst. Auf die Frage, wie er die als launisch und wankelmütig geltende Mannschaft in die Spur gebracht habe, sagte Kovac: „Wir mussten klare Leitlinien setzen. Man muss was haben, woran man sich festhalten kann, auch wenn es mal nicht so gut läuft.“
Tatsächlich ließen auch die Spieler durchblicken, dass es ihnen zuvor gelegentlich an der nötigen Ernsthaftigkeit gemangelt habe. So lobte Kapitän Emre Can: „Kovac hat an der Mentalität gedreht. Er achtet auf kleine Sachen, er ist alte Schule und weiß, wann er was zu sagen hat.“ Julian Brandt ergänzte: „Das hat extrem viel mit Disziplin zu tun.“ Kovac habe auf die Kleinigkeiten geachtet und viel ermahnt: „Er ist super erfahren und arbeitet seriös. Du hast bei ihm gemerkt, dass er schon viel erlebt hat und durch viele Unzeiten gegangen ist.“
Diese sollen jetzt vorerst vorbei sein: Im Juni steht für den BVB nun die Klub-WM in Amerika an, danach dann die nächste Bundesliga-Saison. Diesmal mit Kovac von Beginn an.